Wenn andere eine Auszeit brauchen, gehen sie auf den Berg oder ins Freibad. Karlheinz Dalsant findet aber nicht alleine dort seine Erholung, sondern auch in seinem Zuhause und bei seiner Arbeit.

Von außen sieht das Haus in Kurtatsch aus wie jedes andere und doch ist es anders. Besonders. Die Wände wurden komplett aus Holz und Strohballen gebaut. Damit war Karlheinz der erste Besitzer eines Strohhauses in Italien.
Vor dem Haus liegen ein kleiner Badeteich und ein Weinacker. Nur wenige Autominuten entfernt befinden sich die Apfelwiesen von Karlheinz. Auch diese sind etwas ganz Besonderes. Der dreifache Familienvater geht dort nicht nur zum Arbeiten hin, sondern auch, um Kraft zu tanken.
Hier, wo das Tal auf den Berg trifft, der in einer felsigen Wand senkrecht nach oben ragt, nisten Turmfalken. Hier wachsen alte Weiden, Sträucher, Bäume und Hecken. Es gibt zwei naturbelassene Teiche, einzelne Palmen und rund um die Apfelwiesen verläuft ein schmaler Wassergraben.

„Obstbau zu betreiben und so wenig in die Natur einzugreifen wie möglich, hat mich schon immer fasziniert“, erklärt der Biobauer. Karlheinz probiert gerne Neues aus. Er ist ein Macher. Im Gegensatz zu den meisten Apfelbauern, hat er keine Landwirtschaftsschule besucht, sondern sich das meiste durch „Learning by Doing“ beigebracht: „So konnte ich mir zuerst die Welt anschauen und habe mich nicht durch bestimmte Vorgaben beeinflussen lassen.“

1997 stellte Karlheinz auf biologischen Anbau um. Heute bewirtschaftet er den Betrieb alleine. Sohn David hilft bei der Ernte mit. Der Biobauer gibt mit seiner naturnahen Anbaumethode nicht an, möchte anderen Bauern aber Mut machen, auch auf Bio umzustellen. „Manche haben Angst davor, umzustellen und denken, es ist schwieriger oder funktioniert nicht. Ich möchte ihnen zeigen, dass es durchaus auch anders geht.“